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Februar 22

Es ist inzwischen schon der erste Februar und alles steht momentan noch still und wartet auf Arbeit. Die Bäume sind am drücken. Dies bedeutet, sie sind aus dem Winterurlaub freiwillig schon zurück und lauern auf die Sonne erneut. Die Knospen der Laubbäume sind glänzend und platzen schon mal heimlich auf in Richtung, heyyyy es geht los. Aber auch dieses Jahr dass gleiche Spiel entweder alle zusammen oder keiner hier. Dass einige Laubbäume schon wach sind liegt in der Natur. Es müssen immer einige aus der Reihe tanzen und das unmögliche ausprobieren. Wie bei allen Lebewesen natürlich auch, also Bäume bei Laune halten und ihnen zeigen ,dass man da ist für sie. Also erstmal eine Begrüßung!

Willkommen zurück für die Saison und schaut schon mal ,was aus den Nadelbäumen geworden ist. Denn in der kalten Jahreszeit, wo sich die Laubbäume verabschieden und nichts davon mitbekommen, arbeiten die Nadelbäume aktiv im deaktivierten Zustand weiter. Sie sind immergrün und bekommen alles mit ,was um sie so passiert in der Umgebung. Die Wintermonate sind dafür optimal um die immergrünen zu bearbeiten und sie zu checken für die kommende Saison. Große Eingriffe, Biegungen starke Veränderungen aller Techniken werden zum größeren Teil momentan durchgeführt und dass ist nicht ohne Wissen so. In einem Zeitfenster ist die Arbeit erledigt und die Saison beginnt, oder man muss gewisse Arbeiten auf das nächste Jahr schieben. Denn ist das Zeitfenster für einige Sachen geschlossen, macht es keinen Sinn es noch zu riskieren und hoffen dass es noch rechtzeitig war. Denn dies war rechtzeitig. Der Baum macht das mit und ist trotzdem froh, aber ist das eine Fenster geschlossen, öffnet sich das nächste automatisch und dies ist kein Wind der es öffnet , sondern unsere lieben Laubbäume. Jetzt ist Gas geben angesagt. Denn zu früh ist es nicht die beste Idee. Sie sind noch spröde, brechen leicht und unflexibel da noch kein Saft ständig zirkuliert bis oben hin und in alle Zweige. Somit wird die Arbeit mit Nadelbäumen verlegt und sofort mit der Gegenseite angefangen dass geplante zu erledigen und dies wiederum mit so vielen wie möglich. Denn dieses Fenster ist auch zeitlich begrenzt. Aber was man erledigt hat ist im Vorteil gegenüber den anderen Athleten im Rennen um die besten Plätze im Garten.

20.02.22 .- Nun ist es eindeutig im der Mehrzahl, dass die Laubbäume aktiv sind und arbeiten wollen. Das Jahr 2022 wird sich für die Laubbäume besonders einsetzen habe ich das Gefühl erneut. Letztes Jahr war es ein hervorragendes Jahr für die Nadelbäume, aber dieses Jahr werden es die anderen sein. Wenn man seine Bäume kennt mit der Zeit, achtet man auf Sachen die nicht relevant sind eigentlich in der Theorie. Aber interessant ist wenn man es vergleichen kann mit den Vorjahren und wie es nächstes Jahr wird. Zum verstehen. Wir haben zwei verschiedene Arten von Athleten. Die einen sind sonnenhungrig wollen es warm, die anderen wollen Wolken vor die Sonne und mehr Luftfeuchtigkeit am liebsten.

Tüp A – Sonne 🌞 heiß

Tüp B- Wolken ☁️ Feuchtigkeit

Wenn es dem Tüp A im Sommer optimal passt , leidet Tüp B wenn nichts unternommen wird an der gleichen Stelle natürlich mitten im Garten. Einfache Erklärung und kurz oder?

Wenn das Jahr für die Sonnenschein Abteilung A zu schön angefangen hat, mit viel Sonne, Wärme, Hitze und trotzdem genug Wasser jeden Tag , dann dreht sich dies in seltensten Fällen wieder um auf das ganze Jahr gesehen. Es bleibt heiß und warm. Tüp B verliert das Rennen ,da fie Bedingungen nicht optimal sind für sie. Es ist zu heiß mittags, es fehlt die Luftfeuchtigkeit tagsüber und dies nacht sich bemerkbar selbstverständlich. Tüp A feiert schon mal den Sieg und zieht vorbei an jedem Tüp B. Für mich ist es normal, dass die einen dadurch besonders gepflegt werden müssen jetzt. Denn Stress ist jetzt genug in den Zellen der Bäume. Sie müssen sich beruhigen und fühlen dass du dabist. Beschattung ist jetzt notwendig für Tüp B . Mehr gießen ist angesagt. Überbrausen mit Wasser ist dann kein Luxus sondern verlangt von ihnen oder es kommt schon automatisch von dem Pfleger.

Werkzeuge

Gleich zu Beginn erstmal, dass ist kein Werkzeug mehr sondern Müll inzwischen. Diese Schere die mich fünf Jahren begleitet hat und viel arbeiten musste würde ich so in diesem Zustand nicht mehr an meine Bäume lassen, und schon lange nicht mehr an fremde Bäume die anderen gehören. Der Grund ist sichtbar würde ich behaupten. Rost angesetzt und gebrochen noch dazu also entsorgt und weg!

Das richtige Werkzeug

Vernünftige Werkzeuge sollte man besitzen, wenn man sich für Bonsai entschieden hat. Dass ist schon mal sehr wichtig. Die Art das Werkzeug zu verwenden ist ausschlaggebend. Es gibt Werkzeuge in schwarz, dass etwas günstiger ist in der Anschaffung und es gibt wie hier von mir dass gleiche in Edelstahl natürlich. Wenn man einen zwei drei Bonsai besitzt ist das schwarze völlig in Ordnung und akzeptabel, aber nicht wenn man es ständig in den Händen hält wie einer der damit nicht nur seine sondern auch fremde Bäume gestaltet. Der Unterschied ist einfach der, dass in der Zeit wo ich eine Edelstahl Schere zerstöre, in der gleichen Zeit drei schwarze Scheren vernichtet hätte, da das Material einfach weicher ist. Also stellt man sich dann die Frage hat man da dann wirklich Geld gespart! Muss jeder selber entscheiden einfach und es gibt genug Gestalter die nur mit schwarzen Werkzeug arbeiten.

Nach jedem Arbeitstag wird das Werkzeug als letzte Tätigkeit gereinigt und desinfiziert. Dass klingt jetzt wahrscheinlich zu viel und völlig übertrieben, aber ich garantiere ihnen, dass es nicht so ist. Kein Baum wird es ihnen sagen und kein Baum wird sich bedanken dafür. Aber ebenso kein Baum wird dadurch gezielt infiziert mit Pilzen und sonstigen Erkrankungen die man mehr zu sehen bekommt als es jemand glaubt von ihnen. Dass ist Fakt !

Die Bäume bluten nach jedem Schnitt und wo bleibt es hängen? An der Hose? Nein am Werkzeug natürlich. Die Nadelbäume sind ölhaltig, kleben wie der beste Kleber den man zu kaufen bekommt und würden das Werkzeug schnell zerstören indem das Harz immer dicker wird und nach jedem pausieren erhärtet. Das saubermachen der Werkstatt gehört eben dazu wie das reinigen der Werkzeuge. Damit ein neues Projekt auch nicht verurteilt wird von Anfang an schon und jeder Baum es auch verdient hat mit sauberem Werkzeug behandelt zu werden. Die japanischen Kollegen benutzen traditionelle Öle wie Kamelien Öl. Die italienischen und spanischen Freunde sind von ihrem Olivenöl begeistert und in Deutschland benutzt man Waffen Öl, dass von allen Öl Sorten dass feinste ist einfach und definitiv in alle Ecken rein fließt. Über Nacht wird es eingesprüht und in Tüchern eingewickelt nach dem reinigen natürlich.

Das basis Werkzeug für den Gebrauch ist die normale langhals Schere, konkav Zange und die wurzel Schere. Und damit kommt man schon weit hin. Doch es gibt noch unzählige weitere Werkzeuge für Bonsai speziell aus fern Ost.

Biege Werkzeuge und groß Zangen sind auch ständig im Einsatz in Werkstätten wo viel und ständig gearbeitet wird. Werkzeuge die man für das umtopfen benutzen tut, und Werkzeuge die man zum spannen der Stämme nimmt sind individuell und werden meistens selbst hergestellt und sehr geschätzt, den die sind etwas besonderes. Und das ist das Thema, dass ich gerne aus meiner Sicht erklären würde. Das spannende an dieser Tätigkeit ist es die Arbeit sich so leicht zu machen wie es geht. Die Art die Bäume zu gestalten und den Weg zu nutzen ist das Geheimnis von jedem Gestalter wo nicht viel darüber gesprochen wird und schon gar nicht in Form von Texten zu finden ist. Es werden die skurrilsten Sachen verwendet die man sich angeeignet hat für das gestalten, wie Schläuche zum unterlegen der Drähte bei dem spannen damit der Druckpunkt nicht eindrückt in den Ast, alte Fahrrad Schläuche die auseinander geschnitten werden zum bandagieren der Partien die gebogen werden, Akku Schrauber und Schrauben in allen Größen die immer bereit stehen als Anker für Befestigungen. Bambus Stangen, Holzkeile, Bretter zu unterlegen, Spanngurte zum festmachen der Bäume auf Drehtischen, Rafia zum bandagieren und und und. Die Werkstatt ist voll mit Sachen mit denen die meisten nichts anfangen können in erster Linie, da man den Sinn nicht versteht für was sie geeignet sind und warum sie in der Werkstatt stehen. Das alles ist Bonsai und nicht nur der Baum in der Schale. Die Sprache der Gestalter ist einfach Bonsai International egal von wo man herkommt auf der Welt. Wir sprechen die Bonsai Sprache! Und es funktioniert immer.

⁹Fortsetzung folgt!

Basis Werkzeug
Konkavzange,Langhalsschere,Wurzelschere
Diverses Werkzeug im ständigen Einsatz